Ausgangspunkt ist der Bahnhof in Letschin.

Zunächst geht es über Landstraßen und landwirtschaftliche
Wege nach Voßberg.
Einst von der Zuckerproduktion geprägt, hat der kleine Ort
heute fast ausschließlich Wohncharakter. 1863 ließen
die Söhne Johann Gottlieb Koppes die Zuckerfabrik errichten.
Sie überstand beide Weltkriege des 20. Jahrhunderts. 1991 wurde
sie nach fast 130 Jahren geschlossen. Ein Brand im Dezember 1996
ließ sie zur Ruine werden.
Weiter geht die Fahrt durch den „Cux“ zum Gut Wollup.
Der „Cux“ ist ein Baumgürtel, der die Orte Voßberg
und Wollup miteinander verbindet.

Wollup, 1496 erstmals urkundlich erwähnt, ist eng mit dem Namen
des Agrarpionier und Gründer der ersten Zuckerfabrik im Oderbruch,
Johann Gottlieb Koppe, verbunden. Dieser übernahm 1827 die
Domäne Wollup und verwandelte sie in ein Mustergut. Viele Gebäude
aus dieser Zeit sind auf dem Gutshof erhalten geblieben.
Ein Spaziergang durch den Naturpark mit seinen seltenen Gewächsen
lohnt sich, bevor die Reise auf Wirtschaftswegen über Basta
nach Buschdorf geht.

In Buschdorf kann man traditionelles Handwerk erleben. Aus den Spinnerdörfern
Baiersberg, Gerickensberg und Lehmannshöfel wurde im Jahre
1926 die Gemeinde Buschdorf gebildet. Spinnerdörfer entstanden
im Zuge des Siebenjährigen Krieges (1756-1763). Dieser hatte
für Brandenburg-Preußen katastrophale Auswirkungen. Handel
und Gewerbe lagen am Boden, die Einfuhr vieler Artikel wurde verboten.
So entstanden 1765/66 diese Dörfer, eigens dazu angelegt die
Wollmanufakturen in Berlin mit Rohmaterial zu versorgen.
Bei der Korbmachermeisterin Thea Müller kann der Besucher Einblicke
in die Kunst des Weidenflechtens gewinnen. Eine kleine Korbmacherausstellung
in der ehemaligen Dorfschule ist sehenswert.

Auf Wirtschaftswegen und der Landstraße gelangen wir nach
Zechin.
Es ist ein sehr altes Dorf mit einem naturbelassenen Freibad und
einem Campingplatz.
Weiter geht es nach Friedrichsaue entlang des Flussbettes
der Alten Oder.
Neben Wiesen und Felder entdeckt man die für das Oderbruch
typische Loosen. Diese einzeln stehenden Gehöfte inmitten der
Feldmark, entstanden in den Zwanzigerjahren des 18. Jahrhunderts.
Damals wurde der Gemeindebesitz aufgeteilt und der neue Besitzer
durch das Los bestimmt. 
Weiter geht es vorbei am Genschmarer See mit seiner
einzigartigen Flora und Fauna bis zur Oder. Auf dem Oderdamm, dem
Oder-Neiße-Radweg, gelangt man über Bleyen
nach Gorgast.
Das Oderbruchdorf wurde urkundlich erstmals im „Landbuch der
Mark Brandenburg“ im Jahre 1375 erwähnt. Heute bildet
es mit Manschnow und Küstrin-Kietz die Großgemeinde
Küstriner Vorland.
Anziehungspunkt des Ortes ist das Fort Gorgast, welches zur Festung
Küstrin gehörte und als besterhaltenes Außenfort
gilt.
Aber nicht nur für militärhistorisch Interessierte ist
Gorgast ein lohnendes Ziel.
Vom Bahnhof Gorgast kann man die Heimreise antreten oder zu einem
anderen Punkt unserer Radtouren gelangen. |