Ausgangspunkt
dieser Routenempfehlung ist Batzlow.
Das Dorf, ab 1340 über 300 Jahre im Besitz derer von Barfuss,
war höchstwahrscheinlich bereits schon viel früher bewohnt.
Die slawische Siedlung wurde jedoch erst 1375 im „Landbuch
der Mark Brandenburg“ urkundlich erwähnt. Für einen
Spaziergang durch das schöne Dorf mit seiner restaurierten
Kirche aus dem 14. Jahrhundert oder eine Wanderung zu den Fischteichen
an der ehemaligen Mühle sollte man unbedingt Zeit einplanen.
Die wechselvolle Geschichte hat auch in Batzlow ihre Spuren hinterlasse n.
Die Gebäude sind von den in dieser Gegend vorkommenden Granitstein
geprägt.
Unser Weg führt uns nun am Batzlower Mühlenfließ
entlang über Gottesgabe an das Nordufer des
Kietzer Sees bei Neufriedland.
Der See stellt ein besonders wertvolles Biotop dar. Es dient als
Rast- und Brutplatz sowie als Durchzugsgebiet geschützter Vogelarten.
Seit 1990 besitzt er den Status eines „Europäischen Vogelschutzgebietes“,
das unzähligen seltenen Vögeln idealen Lebensraum bietet.
Die nächste Station unserer Fahrt ist Quappendorf.
Erstmals 1413 als „tu quappendorp“ erwähnt, war
der Ort lange Zeit ein Fischerdorf. Der etwas seltsame Name lässt
sich vom einstigen Fischreichtum insbesondere der Quappen (Süßwasserdorsch)
herleiten. Die Alte Oder mit ihnen Mäandern „umarmt“
liebevoll das Dorf und verleiht ihm mit seiner einzigartigen Flora
und Fauna einen ganz besonderen Reiz.
Weiter führt uns unsere Reise über Bärwinkel
nach Neuhardenberg direkt auf dem „Quappenwanderweg“
entlang.
Bärwinkel wurde Anfang des 19. Jahrhunderts als Vorwerk des
Schlosses von Quilitz (das spätere Neuhardenberg) errichtet.
Baumeister war kein geringerer als Karl Friedrich Schinkel. Die
Besonderheit der Gebäude liegt allerdings nicht in der Art
und Weise des Baues sondern in dem dazu verwendeten Material. Das
Verwalterhaus, Ställe und andere Wirtschaftsgebäude wurden
aus Raseneisenstein, einem Mineral, das dort in ausreichenden Mengen
vorhanden war, errichtet. Leider sind heute nur noch Reste dieser
Bauten vorhanden, doch zeigen sie in ihrer rotbraunen Farbe und
Verzierungen, wie außergewöhnlich dieses Vorwerk an gelegt
wurde.
Über Neuhardenberg führt uns unser Weg weiter nach Wulkow
bei Trebnitz.
Wulkow, am Westrand des Wulkower Forst gelegen, wurde 1361 erstmals
urkundlich erwähnt. Das Waldgebiet zieht sich bis nach Gusow
hin und lädt zu ausgedehnten Wanderungen ein.
In dem um 1697 errichteten Schloss, das später durch Umbau
stark verändert wurde, soll einst auch der berühmte Generalfeldmarschall
Derfflinger Schlossherr gewesen sein. Zumindest zählt Fontane
Wulkow neben Gusow, Platkow, Hermersdorf, Klessin und Schildberg
zu den sechs märkischen Gütern in Derfflingers Besitz.
Für einen Spaziergang im angrenzenden Schlosspark sollte man
unbedingt Zeit einplanen. Sehenswert ist auch die spätgotische
Dorfkirche.

Wir verlassen Wulkow in westlicher Richtung und befahren den Naturpark
„Märkische Schweiz“.
Über Hermersdorf, durch den Wald und an der
Fließlandschaft des Stobbers entlang, geht es nach Karlsdorf.
Den kleinen Ort, inmitten vieler Seen gelegen, ließ General
von Lestwitz im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts anlegen und
mit Kolonisten besiedeln. Der Fischreichtum der Gewässer prägt
noch heute das Leben des Ortes. Von besonderer Attraktivität
ist das Naturschutzgebiet „Stöbbertal“. Viele seltene
Tiere und Pflanzen, wie Waschbären, sind hier beheimatet, die
bei Wanderungen entlang des Fliesses entdeckt we rden
können.
Weiter geht es auf der Landstraße nach Ringenwalde.
Das Dorf aus der Mitte des 13. Jahrhunderts, liegt im Norden des
Naturparks „Märkische Schweiz“. Von weitem grüßt
der Schornstein der alten Ziegelei, wie ein Wahrzeichen seine Gäste.
Die frühgotische Feldsteinkirche mit dem trutzigen Westturm
entstand vermutlich als Sicherheitskastell, das den Dorfbewohnern
als Schutz dienen sollte. Die heutige Dorfstruktur mit Gutshofanlage
und innerdörflichen Dorfteichen stammt aus dem 19. Jahrhundert.
Umgeben von Wäldern lassen sich von hier aus gut Wanderungen
und Radtouren planen.
Auf der Landstraße geht es weiter nach Reichenberg.
Das Angerdorf Reichenberg wurde 1335 als „Richenberg“
in Verbindung mit dem Zisterzienser-Kloster Chorin erstmals urkundlich
erwähnt. Der Dreißigjährige
Krieg brachte auch hier großes Elend. 1652, vier Jahre nach
Ende des Krieges, lebten hier nur noch sechs Personen.
Viele Besitzer hatte der Ort bis es Ende des 18. Jahrhunderts von
Georg Wilhelm Bärensprung erworben wurde. Er ließ viele
neue Gebäude errichten und umfangreiche Arbeiten an der Kirche,
der Schule und dem Pfarrhaus durchführen. Noch heute wird Reichenberg
von Feldsteinbauten geprägt. Das Gutshaus, der Park und der
Wirtschaftshof in der Mitte des Dorfes stehen unter Denkmalschutz.
Zu den imposantesten Feldsteinbauten im ganzen Kreis Oberbarnim
gehörte einst die spätromanische Dorfkirche aus dem 14.
Jahrhundert.
Anschließend geht es über die Landstraße zurück
nach Batzlow.
|